Aufzucht
Unsere kleinen und großen Aussies (Standard, Mini und Toy Australian Shepherds) sind für uns Familienmitglieder
und gehören einfach bei allem dazu. Darum legen wir besonderen Wert auf ein gutes Wesen unserer Hunde, und züchten keine harte Arbeitslinie, sondern versuchen möglichst gesunde, kluge, freundliche und relativ leicht erziehbare Welpen mit einem schönen Exterieur an geeignete Familien abzugeben.
Daran, dass sie unbedingt genau mit 8 oder 9 Wochen hier den Hof verlassen müssen,
haben wir kein vorrangiges Interesse. Viel wichtiger ist es uns, für jeden einzelnen
Welpen genau das richtige Zuhause zu finden und für jeden Welpeninteressenten
genau den richtigen Hund. Schließlich leben Aussies sehr lange in der Familie,
die wir für sie als gut betrachtet haben, darum sehen wir wirklich genau hin,
wo und wie unsere Welpen leben werden. Wir raten nach ausführlicher Information ggf.
auch einigen Interessenten von dieser Rasse ab, wenn diese eigentlich etwas ganz
anderes als einen so klugen, aktiven und menschenbezogenen Hund suchen
- was bitte dann nicht persönlich zu nehmen ist.
Die Welpen werden bei uns im Nebenraum meines Schlafzimmers geboren, wo sie auch bis zur 3./4. Woche bleiben.
In den ersten 3 Wochen betreibe ich Frühprägung der Welpen in Anlehnung an ein amerikanisches Programm zur
Stärkung der späteren Vertrauens-, Bindungs- und Konzentrationsfähigkeit, zum Erlernen von Gelassenheit und
späterer Selbstsicherheit und Empathie.
Okay, im Grunde heißt das, ich betüddel sie die meiste Zeit nach Strich und Faden *lach* - während die erste Lektion heißt
"vertrau mir".
Wenn der Entdeckerdrang zu groß wird, kommen sie zusammen mit der Mutter in unser eigens dafür ausgestattetes Welpenwohnzimmer mit Riesenspielplatz und bei angenehmen Temperaturen zeitweise auch ins Welpenhaus im Garten,
wo ihnen ein Hundebaby-Abenteuerparcours aufgebaut wird, der sich
fast täglich verändert. Ab dann kommen die Kleinen auch mal einzeln ins Haus, damit sie lernen,
ohne ihre Geschwister fremden Dingen gelassen und neugierig entgegen zu sehen (wie
z.B. dem Staubsaugerlärm, Waschmaschine, Telefonklingeln, Kindergetobe, vor Angst
schlotternde oder auch Futter bringende Postboten, Radio-u. Fernsehgeräusche, etc.
Um eine Frühprägung in diese Richtung zu leisten,
lassen wir verschieden wirkende Menschen zu uns kommen, darunter auch Leute mit
Handicap, Rollator oder im Rollstuhl usw. Wir achten sehr darauf, dass sie mit
allen Besuchern möglichst ausschließlich gute Erfahrungen machen. Es
ist mir sehr wichtig, dass die Welpen mit viel Liebe, Bezug zur Familie und auch
mit frischer Luft und einer dadurch unterstützten Ausbildung und Abhärtung
des Immunsystems aufwachsen, damit Meilensteine für ihre körperliche,
geistige und emotionale Entwicklung gelegt sind, wenn sie in ihr neues Leben starten.
Ebenso finde ich das Aufwachsen in einem intakten Rudel sehr wichtig für die spätere
Selbstsicherheit, Intelligenz und das soziale Verhalten gegenüber Hunden und Menschen.
Ja, sie dürfen sich auch mal dreckig machen *lach* - aber müssen vor
allem auch lernen, klar gesetzte Strukturen zu erkennen und zu respektieren, Ruhe
zu entwickeln, Gelassenheit und Nervenstärke an den Tag zu legen und mit
Frohsinn und ohne Angst später durch's Leben zu gehen.
Alle unsere Welpen werden anfangs liebevoll und herzlich "betüddelt" durch unsere 2 Ragdoll-Katzen.
Das bereitet sie nicht auf spätere Katzen vor, die keine Hundefreunde möchten - wenigstens aber sind
die Welpen bei der Abgabe den Anblick von Katzen gewöhnt und ihnen sehr freundlich gesonnen - und die
erste Neugier, die sonst zum sofortigen Hinterherrennen verleiten würde, ist schon dahin.
Desweiteren haben unsere Papageien Greco und Jacko ihre helle Freude daran, sie akustisch adäquat zu unterhalten -
und mich natürlich ;)
Ich entwurme alle Welpen bei tatsächlichem Bedarf und vor der Erstimpfung, weigere
mich aber ein bisschen, gesunden, gerade ihr Immunsystem aufbauenden Babys starke
Nervengifte "auf Vorrat" zu verabreichen, wenn überhaupt kein Wurmbefall
besteht. Nähere Infos, sowie eine ausführliche Erklärung, warum
das auch absolut nicht sinnvoll oder sogar notwendig ist, finden Sie
Unsere Welpen sind bei der Abgabe geimpft (je nach Wunsch des neuen Besitzers auch nicht),
mit einem ISO-Transponder versehen (gechippt), allgemeinuntersucht und bekommen eine
dicke Welpenmappe mit den Untersuchungsergebnissen der Eltern mit, sowie einen Stammbaum,
einem EU-Heimtierausweis und natürlich den amerikanischen Papieren des ASCA oder IMASC,
in denen ich Mitglied bin.
Außerdem geben wir jedem Welpen eine sehr großzügige Erstausstattung mit in
seine neue Familie, bestehend aus z.B. Halsband, Leine, Futter, Messbecher,
Leckerchen, Spielzeuge, Schnuffeltuch mit dem Geruch von Mama und
Geschwistern, Kuschelteddy, Welpeninformationsfibeln, Kauartikeln, Pflegeartikeln, Proben, Gutscheine
und einige weitere kleine und größere Überraschungspräsente. Ich hoffe damit, Ihnen und vor allem
dem Welpen, die ersten Tage und Nächte im neuen Zuhause sehr zu erleichtern.
Entgegen vieler "Meinungen" (bevorzugt von Leuten, die noch nie einen Aussie
hatten *zwinker*), bin ich nicht der Meinung, dass man einem Welpen von 8 Wochen ab an für das
gesamte erste Lebensjahr so viel Stress wie nur möglich zumuten sollte. NICHT ! Gaaar nicht!
Die heute herumlaufenden "Hypies" unserer Rasse sind alle von ihren Besitzern selbst so gemacht.
Wichtiger finde ich, zu erkennen, dass sie Babies sind! Sie sollten erst mal in Ruhe in der neuen
Familie ankommen, den Tagesablauf verinnerlichen, den Alltag erkennen, wissen
zu wem sie gehören, Vertrauen und Bindung aufbauen und sich dort sicher
und beschützt fühlen, DANN ist es noch früh genug, mit all dem
sagenumwogenen Kram anzufangen, den einige Menschen für so wichtig halten. ;o)
Meines Erachtens braucht ein Welpe, der gerade aus seinem Zuhause abgeholt
wurde, erst mal einiges an Zeit, Ruhe und Bindung. Keine Tricks lernen, Bälle
holen oder durch Tunnel rennen, kein "geistiges Auslasten" (!!!), keine größeren
Spaziergänge, keine Besucherschaaren und um Gottes Willen auch noch kein Stadt-Trainig (Zug
fahren usw)!
Sie wollen einen ruhigen, gechillten erwachsenen Hund heranziehen?
Dann müssen Sie ihn auch mal in-Ruhe-lassen.
Überstressen Sie ihn als Baby nicht (!) und bringen ihm nicht so ein
hohes Maß an täglichem Trainigs-MUSS bei, dass er es später wirklich
braucht. - It's that simple!
Übrigens, die im Internet häufig beschriebene "notwendige AUSlastung" des Aussies... ist im Grunde
nur eine Steigerung von BElastung und bleibt im Ursprung doch eine Last für den Hund.
Befriedigen Sie sein Grundbedürfnis nach Bindung (und das bedingt Zeit!), setzen Sie klare Grenzen,
schaffen Sie Kommunikation und eine tiefe Beziehung zu dem kleinen Aussie - dann sind weder "Auslastung"
noch " besondere Förderung" (die meistens nichts anderes als Überforderung ist) notwendig.
Auch nach der Welpenabgabe bleibe ich sehr gerne für meine Welpenkäufer Ansprechpartner
und gebe gerne Tipps und Rätschläge an sie weiter. Ich behalte sehr häufig lebenslangen
Kontakt mit den neuen Famlien über Facebook und da ich meine Verantwortung
nicht mit Unterzeichnung eines Kaufvertrages als beendet sehe, nehme ich im Notfall,
wenn möglich, auch jedes einzelne "meiner Babies", sein ganzes Leben lang, zu mir zurück.
Ich freue mich sehr darüber, gelegentlich Fotos unserer Nachzuchten zu bekommen,
um sehen zu können, wie sie sich entwickeln und wie sehr sich all der Aufwand gelohnt hat!